Widerstand

Lesedauer 3 Minuten

Wenn wir etwas Neues wagen, gibt es einen grossen Feind: Widerstand. Der kommt in den verschiedensten Formen: Unmut, Faulheit, Entmutigung, Versagensangst. Quelle sind Freunde, Bekannte, aber vor allem ich selbst. Hier einige Gedanken zum Widerstand. Einige sind ispiriert durch das Buch The War of Art von Stephen Pressfield.

Widerstand ist unsichtbar

Widerstand kann man nicht sehen, hören oder riechen – aber man kann ihn spüren. Wir erfahren ihn als Energiefeld, welches von einer potentialen Arbeit abstrahlt. Er ist eine Angriffsmacht. Er ist negativ. Sein Ziel ist es, uns wegzuschaufeln, abzuhalten davon, unsere Arbeit zu tun.

Wir alle haben diesen Widerstand schon erfahren. Hattest Du schon einmal eine Idee und Deine Freunde haben sie Dir madig gemacht? Oder brauchst Du dafür – wie ich – gar keine Freunde? „So was ähnliches habe ich schon einmal probiert, aber es hat nicht hingehauen.“ Und schon habe ich einen Grund, auf die weitere Durchführung zu verzichten. Oder etwas Dringendes kommt auf, und hält mich davon ab, das Wichtige zu tun.

Pressfield nennt Widerstand unpersönlich. Was er damit meint, ist, dass der Widerstand nicht hinter Dir persönlich her ist.

Er weiss nicht, wer Du bist, und es kümmert ihn auch nicht. Widerstand ist eine Naturgewalt. Er agiert objektiv.

Hier bin ich dediziert anderer Meinung als Pressfield. Ja, Widerstand hat es nicht auf mich persönlich abgesehen. Er greift mich an, um zu verhindern, dass ich in meine Berufung komme. Dass ich mein volles Potential ausschöpfe von dem, was Gott für mich vorgesehen hat. Insofern handelt er bei weitem nicht objektiv. Menschen, bei denen keine Gefahr besteht, dass sie das Reich Gottes bauen möchten, erfahren weniger Widerstand. Was natürlich nicht heisst, dass nur Christen Widerstand erfahren. Mit Nichten. Aber ein suchender Lebensstil, ein Mensch, welcher sein Potential ausschöpfen möchte und gewillt ist, Neues anzugehen, sich zu verbessern, weiterzukommen, ist – ohne es zu wissen – auf dem Weg zu Gott. und Gott lässt sich finden. Darum der Kampf.

Pressfield weisst darauf hin, dass der Widerstand nur dann so richtig loslegt, wenn Du Dich verbessern möchtest – auf eine höhere Ebene kommen möchtest. Sein Beispiel: Wenn Du für Mutter Theresa arbeitest, und dort aufgeben und ein Telemarketing-unternehmen gründen möchtest – erwarte keinen Widerstand.

Widerstand ist unfehlbar

Wie eine magnetisierte Nadel auf Öl, zeigt Widerstand unfehlbar das wahre Norden – das heisst, auf die Berufung oder Aktion, von der er uns am meisten abhalten möchte. Das können wir verwenden. Wir können ihn als Kompass brauchen. Wir können nach dem Widerstand navigieren, uns zu unserer Berufung oder Aktion führen lassen, der wir vor allen anderen folgen sollen.

Daumenregel: Je wichtiger eine Berufung oder Aktion ist für die Entwicklung unserer Seele, desto mehr Widerstand spüren wir beim Verfolgen.

Sehen wir von einigen Begriffen ab – ich strebe natürlich nicht nach der Entwicklung meiner Seele, sondern nach der Ausführung von Gottes Willen in meinem Leben – ist dies eine gute Regel. Oft spüren wir genau, was uns weiter bringt, weil da der Widerstand am grössten ist. Unser Fleisch schreit, der Feind schickt seine Truppen los. Einzige Antwort: tun wir’s!

Einige Ratschläge auf den Weg:

Suche Dir ein Umfeld, das mit Dir glaubt. Ermutigung durch Menschen, die Gottes Stimme hören. Und denen Du nicht egal bist. Trenne Dich von menschen, die mit dem Widerstand gemeinsame Sache machen. Deine Beziehung mit ihnen beruht wahrscheinlich nur auf Deinem Wunsch, Bestätigung und rationale gründe für Dein Zögern und Nachgeben zu finden.

Mach Dir klar, dass der Widerstand nicht aufgeben wird. Es gibt ein Lied, das geht ungefähr so: noch ein Hügel, noch ein Tal, und dem Feind wird klar, dass ich nicht aufgebe, und er lässt mich in Ruhe. So einfach geht es nicht. Im Gegenteil, er wird seine Bemühungen verstärken. Ich aber werde mehr und mehr lernen, mitten im Sturm meine Ruhe zu finden, wie Jesus, der auf dem Boot schlief. Wir werden zu Überwindern. Nichts ist unmöglich dem, der da glaubt.

Beitrag veröffentlicht

in

von