Versöhnungstag

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Er [Aaron] soll den heiligen leinenen Leibrock anziehen und soll ein leinenes Unterkleid an seinem Fleisch haben und sich mit einem leinenen Gürtel gürten und einen leinenen Kopfbund umbinden, denn das sind die heiligen Kleider; und er soll sein Fleisch im Wasser baden und sie anziehen. 3Mo 16:1

Im Alten Testament ging der Hohepriester am heutigen Versöhnungstag ins Allerheiligste. Er ging dahin, um für sich und ganz Israel Versöhnung zu erlangen.

An Ostern hat Jesus Versöhnung erkämpft für jeden einzelnen Menschen. Du als Individuum kannst mit Gott versöhnt werden durch die Tat von Jesus am Kreuz. Er war das Passahlamm, das an Deiner Stelle hingegeben wurde. Er war das ungesäuerte Brot, ohne Sünde. Und er war die Erstlingsfrucht, der erste Auferstandene von den Toten. Er war die Erfüllung der ersten drei Feste im jüdischen Kalender.

An Pfingsten kam der Heilige Geist, wiederum als Erstlingsgabe oder Anzahlung – Petrus sagt, dass Gott von seinem Geist ausgiesst über alles Fleisch.

Alle vier Feste können heute noch vom Individuum erfahren werden: Wiederherstellung, Reinigung von Sünde, Auferstehung in ein ewiges Leben und die Taufe im Heiligen Geist.

Die Feste im Herbst haben eine andere Dimension. Im Rosh Hashana, dem Trompetenfest, wird eine ganze Nation zur Umkehr gerufen. Am Yom Kippur erfährt eine Nation Versöhnung mit Gott. Und im Sukkot nimmt Gott Wohnung unter und in seinem Volk.

Auch hier hat eine Erfüllung Einfluss auf das Individuum. Reife, Sohnschaft, Königreich, seinen Willen tun. Eine Reise von „Was liegt für mich drin“ über „Was kann ich tun“ zu „Was will er“. Aber die Feste sprechen eine Gemeinschaft an, eine Gruppe von Leuten, eine Nation. Heute sprechen sie das geistige Israel, die Gemeinde an, in ihrer Verkörperung als lokale und weltweite Gemeinde. Zusammen, als Körper Christi, als perfekte Mischung werden wir diese Feste erleben. Jetzt und in Zukunft, wenn Christus wieder kommt.

Oft hört man, dass der Hohepriester an seiner zweiten Lage von Kleidern kleine Glöckchen hatte, damit man hören würde, wenn er sich nicht mehr bewegt im Allerheiligsten, und ihn an einem Seil rausziehen könnte. Der Vers oben belehrt uns eines Besseren. Der Hohepriester ging in einem bescheidenen Leinenkleid ins Allerheiligste. Nicht in vollem Ornat. Nicht mit dem Gürtel der Autorität. Nicht mit der Last für ganz Israel auf der Schulter. Nicht mit Israel auf dem Herzen. Einfach und bescheiden, rein und heilig, unbeschwert.

Aaron musste baden. Als Jesus den Jüngern die Füsse waschen wollte, weigerte sich Petrus. Jesus antwortete ihm, dass er so keine Gemeinschaft mit ihm haben könne. Darauf Petrus: „Wasche mir auch den Kopf“. Doch Jesus sagte: „Ihr seid bereits rein, nur Eure Füsse müssen gewaschen werden vom Alltagsdreck.“ Wir sind bereits rein, Jesus hat uns vergeben. Reinigen wir uns von den alltäglichen Kleinigkeiten.

Dann gehen wir ins Allerheiligste. Bescheiden, nicht im vollen Ornat. Wir kommen nicht als Apostel, Prophet, Anbetungsleiter, Gastgeber. Wir kommen als Sohn Gottes zum Vater, er der Kopf und wir der Körper.

In der Offenbarung trägt Jesus ein schlichtes weisses Leinenkleid mit königlichem Gürtel. Auch wir bekommen ein neues weisses Kleid. Ziehen wir es an. Die Zeit ist gekommen, Nationen mit Gott zu versöhnen.

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