Dann soll er von der Gemeinde der Kinder Israels zwei Ziegenböcke nehmen als Sündopfer und einen Widder als Brandopfer. … Danach soll er die beiden Böcke nehmen und sie vor den Herrn stellen, an den Eingang der Stiftshütte. Und Aaron soll Lose werfen über die beiden Böcke, ein Los »Für den Herrn « und ein Los »Für die Verwendung als Sündenbock«. Und Aaron soll den Bock herzubringen, auf den das Los »Für den Herrn « fiel, und ihn als Sündopfer opfern. Aber den Bock, auf den das Los »Für die Verwendung als Sündenbock« fiel, soll er lebendig vor den Herrn stellen, um über ihm die Sühnung zu erwirken und ihn als Sündenbock in die Wüste fortzuschicken. 3. Mo 16:5-10
Der Versöhnungstag ist die Antwort des Volkes auf den Aufruf Gottes am Trompetenfest. Beide sind Teil der dritten Festsaison des biblischen Jahreskalenders. Der Versöhnungstag ist auch das sechste Fest und der letzte Schritt vor dem Laubhüttenfest.
In diesen drei Charakteren des Versöhnungstags liegt so viel – gehen wir es einzeln an.
Das Trompetenfest ist der Aufruf Gottes, die Botschaft Gottes an die Menschheit. Die Botschaft ist: Es ist vollbracht! Aber nur, wer auf diese Botschaft antwortet und sie akzeptiert, profitiert davon. Nur der geht ein in die Ruhe und Gegenwart Gottes, Gott mitten unter uns, das Laubhüttenfest.
Keine Angst: das Ganze ist ein Prozess.
Als wir vor kurzem Besuch aus Sri Lanka bei uns hatten, war eine der Aussagen: Gott kriegt seinen Willen. Wenn Du es zulässt, geht es schneller. Sonst schmerzt es.
In der Kindererziehung zeigt uns die Bibel, dass eine schnelle Strafe, Busse und Vergebung verhindert, dass es später zu grösseren Schmerzen kommt.
Im Text, der diesem Beitrag zu Grunde liegt, sucht Aaron zwei Ziegen aus. In der Offenbarung stehen die Ziegen für Nationen, welche sich Gottes Willen widersetzen, ja gegen ihn und die Schafs-Nationen kämpfen. Daher bin ich auf der sicheren Seite, wenn ich die Ziegen als Bild für unsere alte Natur verstehe. Das geht auch aus der Tatsache hervor, dass dies das sechste Fest ist:
- Das Trompetenfest als fünftes Fest ist der Gnadenruf Gottes. 5 steht für Gnade.
- Der Versöhnungstag, da wird mit dem Menschen abgerechnet. 6 ist die Zahl des Menschen.
- Im Laubhüttenfest nimmt Gott Wohnung in seinem reifen Volk. 7 steht für Reife und Vollkommenheit. Abschluss.
Beide Ziegen sterben. Unsere alte Natur ist gestorben. Wir haben es noch nicht akzeptiert, glauben es noch nicht. Es ist für uns ein Prozess, eine Erneuerung unseres Denkens. Stück für Stück lernen wir, die Wahrheit zu erkennen, und verlernen wir das, was uns als Fakten aufgetischt wurde. Noch einmal, zur Repetition, die Botschaften der Trompeten:
Unser Fleisch hat keine Macht mehr über uns. Unsere Zweifel sind ausgeräumt. Die Bitterkeit wurde ausgerottet. Der alte Bund ist zu einem Ende gekommen. Wir sind mit ihm gestorben. Die religiösen Systeme Babylons sind überwunden. Jesus ist König über alles.
Dazu natürlich die Botschaften von Pessach und Pfingsten: er ist gestorben, für unsere Sünden. Er liess sich schlagen für unsere Fehler, Schwächen, Krankheiten. Und er lebt , lebt sogar in uns. Ich bin eine neue Kreatur, ohne Sünde.
Doch sehen wir uns den Weg des Sterbens beider Ziegen an. Die eine Ziege, „für den Herrn“, stirbt im Tempel. Ihr Blut, in dem das Leben ist, kommt ins Allerheiligste. Die andere stirbt einen langsamen Tod in der Wüste.
Wenn mich die Botschaft der Trompeten erreicht, habe ich die Wahl, auf zwei Arten zu reagieren. Die Ziegen hatten keine Wahl, sie dienten als Sinnbild für uns. Ich habe die Wahl, weil Gott meinen Willen ehrt. Er hat sich so entschieden.
Ich kann mich entscheiden, schnell auf Gottes drängen zu reagieren, seinen Willen zu akzeptieren und mich unterzuordnen. Damit merke ich, dass die Trompeten recht haben – zu mindestens in dem Teil, den Gott gerade jetzt mit mir am Bearbeiten ist.
Oder ich kann mich entscheiden, es auf die harte Tour zu lernen. Wie Israel werde ich in die Wüste gehen und noch eine Runde um den Berg einlegen. Und hoffentlich kommt der Zeitpunkt, an dem dieser Teil meiner alten Natur stirbt. Und dann der nächste. Bis die ganze alte Generation gestorben ist. Bis ich akzeptiert habe, dass meine alte Natur tot ist, gestorben am Kreuz.
Wir alle, davon bin ich überzeugt, lernen gewisse Dinge sehr schnell, andere auf die harte Tour. Was braucht es, um öfter den schnelleren, einfacheren Weg einschlagen zu können?
- Ein belehrbares Herz
- Menschen, die mich korrigieren, ermutigen, zur Verantwortung ziehen, bei der Stange halten und in mein Leben sprechen können – kurz, Väter.
- Eine Gemeinschaft von Freunden, eine Familie, die mit mir unterwegs ist – die Gemeinde
- Eine lebendige Beziehung mit Gott durch Gebet und Bibellesen
Beide Ziegen waren notwendig, um Sühne für Israel für ein weiteres Jahr zu erlangen. Beide Wege dienen anderen als Vorbild. Der zweite vielleicht eher als abschreckendes Vorbild, motiviert andere aber vielleicht, den ersten Weg zu wählen. Ganz ehrlich, ich möchte anderen ein Vorbild sein, es so zu machen wie ich – so wie Paulus die Gemeinden aufforderte, ihn zu imitieren.
Es gibt übrigens noch einen dritten Weg. Ich kann mich dem Ganzen verweigern. Was sagt die Bibel dazu?
Denn jede Seele, die sich an diesem Tag nicht demütigt, die soll ausgerottet werden aus ihrem Volk. 3. Mo 23:29
Unsere alte Natur stirbt nicht leicht, wie es scheint. Aber das macht sie uns nur vor: sie ist schon tot! Aber die Erinnerung daran, die Fakten, die wir zu wissen glauben, hindern uns daran, es zu sehen. Aber Gott kriegt seinen Willen. Wenn Du es zulässt, geht es leichter.
Wir sind in diesem Tag. Die Botschaft ist draussen. Seit dem Kreuz werden die Trompeten geblasen. Seit Later Rain sind die Botschaften wieder verstärkt zu hören. Was ist unsere Antwort?
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