Ich will vor Gott bezeugen, dass ihr nicht mehr leben sollt wie Menschen, die Gott nicht kennen und deren Denken ohne Sinn und Ziel ist. … Lasst euch stattdessen einen neuen Geist und ein verändertes Denken geben. Eph 4:17.23
Vor zwölf Jahren begann für mich eine Reise. Nachdem ich für mehrere Jahre mein Wohl in einer Karriere als Informatiker gesucht, ja sogar als Familienvater nochmals ein Studium in Angriff genommen hatte, um meine Situation zu verbessern, schüttelte Gott mein kleines Universum durch. Es begann mit dem Konkurs meines Arbeitgebers. Und damit, dass Gott mich daran erinnerte, dass er mich zu etwas anderem berufen hatte.
Kurz darauf fand ich mich auf einer Wanderung wieder – diesmal in den Schweizer Bergen. Im Natürlichen war es eher ein Spaziergang – hoch mit der Seilbahn, geradeaus zur nächsten, und mit dieser wieder ins Tal. Aber das war auch gut so. So hatte ich den notwendigen Atem, meine Begleiter auszufragen.
Seit 16 Jahren war ich zu diesem Zeitpunkt Christ. Doch in der letzten Zeit hatte Gott begonnen, mir neue Dinge zu zeigen. Ich stiess auf Bibelstellen, die so nicht mit dem heute gelebten Christentum, wie ich es kannte, zu vereinbaren waren. Ich las die Begründungen, warum diese Bibelstellen für heute nicht mehr gültig sein sollten. Und sie ergaben keinen Sinn.
Gott begann damals meine ganz persönliche Apokalypse Christi. Apokalypse heisst nichts anderes als Offenbarung, Freilegung, Enthüllung. Ich begann zu begreifen, dass Gott das, was er vor 500 Jahren in Zürich, Wittenberg und Genf angefangen hatte, in meinem Leben zur Entfaltung bringen und Realität werden lassen wollte.
1985 hatte ich mein persönliches Turmerlebnis. Ich begriff, dass wir im Glauben durch Gnade gerettet sind. Eine persönliche Beziehung zu Gott, basierend auf dem Glauben an seine Existenz, an den Tod und die Auferstehung Jesu, an die Konsequenz der Sündenvergebung in meinem Leben durch Gottes Gnadengeschenk. Er ist. Er gab sich selbst und starb für mich. Sein Geschenk. Jetzt lebt er in mir, frei von Sünde.
In den folgenden Jahren lehrte ich die Bedeutung der Taufe, der Gewissheit, gerettet zu sein, der Evangelisation, der Heiligung, des Wortes Gottes, des Heiligen Geistes und seiner Gaben kennen. Ich begann, an Heilung zu glauben.
Wenn ich auf die Geschichte der Kirche blicke, kommen mir dazu einige Namen und Ereignisse in den Sinn: Huldreych Zwingli, Martin Luther, Johannes Calvin, Knox, die Täufer, Jonathan Edwards, George Whitfield, Charles Finney, die Heilungsbewegung, Azusa Street, die charismatische Erweckung.
Die Puzzleteile begannen, an ihren Platz zu fallen. Doch was war mit dem fünffachen Dienst, den die Bibel in Epheser 4 erwähnt? Was bedeutete die bei Paulus immer wiederkehrende Phrase: der Leib Christi? Oder „in Christus“? Warum hatte Gott eine solche Detailverliebtheit, als er die Stiftshütte, den Tempel, die Feste, die Kleider der Priester beschrieb?
Kirchengeschichtlich stiess ich auf weitere Bewegungen, die Gott ins Rollen gebracht hatte: Latter Rain, die charismatische Erneuerung, Word of Faith, die Wiederherstellung des Amtes der Propheten, die apostolische Reformation, Kingdom, und Third Day.
Die Reise geht weiter. In diesem Eintrag werde ich nicht auf die einzelnen Wahrheiten eingehen, die Gott wieder herstellt – zu wenig Platz in einem einzelnen Beitrag. Einiges habe ich schon geschrieben, anderes wird folgen. In diesem Beitrag geht es mir um etwas anderes. Um die Reise selbst. Darum, wie man diese Reise beginnt und weiterführt.
Am Anfang steht ein belehrbares Herz.
Wer von Euch ist ein weiser und gut unterwiesener Mann? Der soll es durch ein gerechtes Leben mit einem durch einen weisen, belehrbaren Geist geführten Benehmen beweisen. Jak 3:13 (übersetzt aus dem Englischen, Weymouth New Testament)
Doch der Anfang des Verses deutet auf zwei weitere wichtige Komponenten hin:
Weise ist, wer unter Weisen lebt.
Der Umgang mit den Weisen macht weise, wer sich aber mit Narren einlässt, dem geht es schlecht. Spr 13:20
Gut unterwiesen ist, wer sich Lehrern und Vätern unterordnet.
Ihr Söhne, gehorcht der Unterweisung des Vaters, und gebt acht, damit ihr zu unterscheiden wisst! Denn ich habe euch eine gute Lehre gegeben; verlasst meine Weisung nicht! Spr 4:1-2
Der zweite Teil des Verses schliesst den Kreis zu unserem Ausgangsvers. Ein neuer Geist, welcher unser Denken verändert und unser Handeln bestimmt.
In dem Moment, als Du Dein Leben Jesus übergabst, hat Gott Dir einen neuen Geist geschenkt. Dieser wird vom Heiligen Geist gelehrt. Dies tut er, indem er uns das Wort aufschlüsselt. Oder im Gebet, im Dialog zwischen uns und ihm. Oder durch andere Menschen: Väter, Leiter im fünffachen Dienst, weise Menschen (und manchmal auch andere), durch Situationen. Lehre es, sein Sprechen zu erkennen. Und wenn Du ihn hörst, und das Gehörte widerspricht dem, was Du denkst – verändere Dein Denken. Und tue, was er Dir sagt. Mach es zu einer Gewohnheit.
Dies ist die Reise unserer persönlichen Apokalypse des Sohnes Gottes in uns.
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