Zeichen der Zeit – aus der Ruhe heraus

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›Denn ich weiß genau, welche Pläne ich für euch gefasst habe‹, spricht der Herr. ›Mein Plan ist, euch Heil zu geben und kein Leid. Ich gebe euch Zukunft und Hoffnung.‹ Jer. 29:11

Ein wohl bekannter Vers. Sehen wir uns die Situation an. Israel befindet sich in der Verbannung in Babylon. Jeremia bekommt ein Wort von Gott: Lasst Euch nieder. Baut Häuser. Verheiratet Eure Kinder. Setzt Euch für das Wohl von Babylon ein. Denn Ihr werdet 70 Jahre lang hier bleiben. Und seid getrost – es kommt alles gut. Denn ich weiss, dass ich gute Pläne für Euch habe.

Knapp 70 Jahre später liest ein anderer Prophet diese Verse. Daniel schöpft Mut, fängt an, für Israel und die Erfüllung dieser Prophetie zu beten, und erhält Einblick in ein wesentlich grösseres Bild: die siebzig Jahr-Wochen.

Siebzig Jahre – an einem Stück – war Israel in Babylon, bis sie nach Jerusalem zurückzogen und den Wiederaufbau in Angriff nahmen.. Sieben mal siebzig Jahre wird es nachher noch in einem geistlichen Babylon leben, bis der Rückweg ins neue Jerusalem geschaffen wird durch Jesus Christus und der Bau der Stadt beginnt.

Diese 490 Jahre führen uns genau – auf den Tag genau, könnte man sagen – zu Jesus. In der Mitte der siebzigsten Woche wird ein starker Bund geschlossen zwischen dem Prinzen und den Menschen:

Und einen Bund für die Vielen wird er stark machen, für eine Woche, und in der Mitte der Woche wird er Schlachtopfer und Speiseopfer aufhören lassen. Dan 9:27a

Jesus hat, nachdem er am Kreuz „abgeschnitten“ wurde, einen Bund mit der Menschheit geschlossen. Einen starken Bund. Einen Bund, bei dem ein für alle Mal das notwendige Sühneopfer gebracht wurde – so dass keine Opfer mehr notwendig waren. Darum schickte Gott kurz darauf einen Fürsten, der den Tempel zerstörte und so die Opfer verunmöglichte – Titus, 70 nach Christus.

Diese Schriftstelle weisst also nicht auf zukünftige Ereignisse hin. Sie ist präzise bis auf den Punkt erfüllt.

Sieben steht für Vollkommenheit, für Ruhe. Zehn steht für Test. Die Zeit in Babylon steht für eine Zeit, in der die Israeliten getestet wurden. Getestet, ob sie die Ruhe behalten würden. Kommt zur Ruhe, lasst Euch nieder, lebt ein Gott gefälliges Leben aus der Ruhe. Keine Rebellion. Verlasst Euch nicht auf die Propheten, die einen schnellen Ausweg, einen anderen Rettungsweg als den von Gott geplanten vorschlagen.

Die nächste Zeitperiode potenziert die Ruhe: 7710. Die vollkommene Ruhe steht am Ende dieser Zeitperiode. Ein weiterer Test für das Vertrauen der Israeliten in Gott.

Was heisst dies nun für unsere Zeit? Die 490 Jahre waren die letzten Tage, über die die Bibel so oft spricht. Insbesondere die letzte Woche, vom Beginn des öffentlichen Wirkens Jesu bis zur Grundlegung der Gemeinde, mit der Auswirkung in der Zerstörung des Tempels. Die letzten Tage des alten Bundes.

Wir befinden uns wiederum in einer Phase der letzten Tage. Die dritte Festsaison hat begonnen. Die Botschaft ist draussen, die Trompeten haben gerufen, das Trompetenfest, welches zur Versöhnung aufruft. Der Versöhnungstag, Yom Kippur steht vor der Tür. Der Tempel soll gereinigt werden, damit der Fluss daraus fliessen kann. Und danach das Laubhüttenfest.

Das Laubhüttenfest ist am Ende des Jahres. Am Ende der Zeit. Wieder sind wir in den „letzten Tagen“. Was sagt uns das Muster aus dem alten Testament?

Leben wir ein Gott wohlgefälliges Leben. Bauen wir Häuser – im Sinne von Petrus: wir sind die lebendigen Steine, durch die der Tempel gebaut wird. Bauen wir die Stadt, die Braut Christi, welche geschmückt vom Himmel kommt, das neue Jerusalem. Kein Trara, keine Angstmacherei. Suchen wir das Wohl der Menschen, in deren Mitte wir gepflanzt wurden.

Euer Volk soll wachsen und nicht kleiner werden.

Ich will Euch wieder dahin zurückbringen, von wo ich Euch verjagt habe, sagt Gott. Jer 29:14b

Von wo hat Gott uns verjagt? Aus dem Paradies, aus dem Leben in Christus, in das wir durch seinen Tod und unsere Entscheidung wieder zurückgebracht wurden. Nur glauben wir es noch nicht. Wir erkennen die Konsequenzen davon erst bruchstückhaft, und manches erscheint uns zu gross um wahr zu sein. Dahin will Gott uns wieder zurückbringen: in die volle Sohnschaft.

Und das geht nur aus der Ruhe!

Bist Du ruhig mitten im Sturm? Hinterlass doch einen Kommentar.

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