Ruhe als Voraussetzung für Gottes Söhne

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Am ersten Tage ist heilige Versammlung; da sollt ihr keine Arbeit verrichten. Sieben Tage lang sollt ihr dem Herrn Feueropfer darbringen und am achten Tag eine heilige Versammlung halten und dem Herrn Feueropfer darbringen; es ist Festversammlung; da sollt ihr keine Arbeit verrichten. 3. Mose 23:35-36

Das Laubhüttenfest. Es beginnt mit einem Sabbat. Es dauert sieben Tage. Zum Abschluss wird noch ein Sabbat gefeiert. Drei mal die Zahl Sieben.

Gott arbeitete sechs Tage, am siebten ruhte er. Sieben steht sowohl für das vollkommene Werk Gottes als auch für Ruhe. Drei mal die Zahl Sieben steht für die vollkommene, absolute Ruhe. Wir ruhen im vollkommenen Werk Gottes, das durch Jesus wiederhergestellt ist.

Insofern ist das Laubhüttenfest ein Fest der Ruhe. Gott lebt mitten unter uns, so wie es schon einmal geschah: das Word wurde Fleisch und und wohnte mitten unter ihnen.

Aber auch in die andere Richtung funktioniert es: auf dem Berg der Verklärung kam Jesus in der Gegenwart Gottes vollständig zur Ruhe. Die Ruhe war so stark präsent, dass laut Lukas die drei Jünger vom Schlaf übermannt wurden. Als sie aufwachten, sahen sie Jesus im Glanz.

Das erinnert an den Ausspruch Jesu: Ich in Dir und Du in mir, und sie in uns.

Warum wollte Petrus Hütten bauen? Dies geschah am Laubhüttenfest, und da waren seine Gedanken. Lass uns Hütten bauen. Später war es derselbe Petrus, der erkannte, dass wir die Hütten sind. Wir sind die lebendigen Steine, aus denen der Tempel geschaffen ist. Wir sind der Tempel Gottes, wie Paulus es ausdrückt.

Aber wie kommen wir in diese Ruhe?

Unser Geist ist Geist. Unser Geist ist das Tor zu dieser Ruhe, das Tor zum Königreich Gottes. Unser Geist ist das Allerheiligste, unsere Seele das Heiligtum, unser Körper der Vorhof. Unser Körper ist sozusagen blind für das Geistliche. Er fühlt höchstens die Auswirkungen des Königreich Gottes – zum Beispiel in Form von Heilung. Unsere Seele liegt in der Mitte und muss sich entscheiden. Geht unsere Seele den Weg ins Körperliche, Natürliche – wir nennen das Egoismus und Materialismus – oder geht sie auf den Geist zu, ins Königreich?

Übersetzen wir das in die Kirchengeschichte. Evangelikale Christen sind für die Realität des Königreich Gottes sozusagen blind. Pfingstgemeinden und Charismatiker, Word of Faith haben eine Anzahlung auf das Königreich erhalten, als sie eine Anzahlung des Heiligen Geistes erhalten haben. Viele dieser Gemeinden gingen jedoch zurück, verleugnen die Gaben des Geistes, um den Menschen zu gefallen, und wurden sogenannte besucherfreundliche Gemeinden.

Doch erst im dritten Fest, dem Laubhüttenfest, liegt die Fülle von Ostern und Pfingsten.

Zu Ostern: erst im Laubhüttenfest erkennen wir, dass Gott unsere Sünden nicht nur vergeben hat, sondern dass er uns wahrhaftig von der Sünde freigesetzt hat. Nicht von unseren Sünden – das würde ja nicht nur heissen, dass uns die Sünde gehört, wir mit ihr verbunden sind, sondern dass uns auch nur die Sünden vergeben wurden, die wir bereits begangen haben. Wir wären tatsächlich Sünder, denen vergeben wurde – ein Leben lang.

Doch wen Jesus frei macht, den macht er wirklich frei. Sünde, wo ist Dein Stachel, Tod, wo ist Dein Sieg?

Zu Pfingsten: erst im Laubhüttenfest haben wir Zugang zum vollen Mass des Geistes, so wie er ohne Mass auf Jesus war.

Wie kommen wir da hin? Unsere Seele muss sich entscheiden, ins Allerheiligste zu gehen.

Solange wir in diesem Körper sind, sehen wir mit einem Schleier. Dieser Schleier heisst Prägung. Wir sehen mit natürlichen Augen, denken, wie wir gelehrt wurden. Und genau hier kommt das Rezept zur Veränderung:

Deshalb orientiert euch nicht am Verhalten und an den Gewohnheiten dieser Welt, sondern lasst euch von Gott durch Veränderung eurer Denkweise in neue Menschen verwandeln. Dann werdet ihr wissen, was Gott von euch will: Es ist das, was gut ist und ihn freut und seinem Willen vollkommen entspricht. Röm 12:2

Was heisst das? Wir werden zu neuen Menschen, wenn wir unser Denken verändern. Dann werden wir wissen,was Gott möchte: was seinem Willen entspricht. Das aber ist das Königreich Gottes – dort geschieht sein Wille.

Wie heisst es?

»Kehrt um! Denn das Himmelreich ist nahe.« Mat 3:2

Kehrt um. Ändert Euer Handeln. Aber das Handeln ist geprägt und bestimmt von unserem Denken. Wie der Mensch denkt, so ist er. Wes das Herz voll ist, des läuft der Mund über. Umkehren heisst also, unser Denken zu ändern. Wir ändern uns nicht durch äusserliche Gesetze, sondern von innen heraus. Es ist der Geist, der in unsere Herzen gegossen wurde. Es ist das Gesetz, welches in unsere Herzen geschrieben wurde. Dieses Gesetz nämlich ist der Geist.

Wir erinnern uns, dass beim Tod von Jesus der Vorhang zwischen Heiligtum und Allerheiligstem zerrissen wurde. Genaus so ist es mit dem Schleier, der uns nicht ins Königreich Gottes sehen lässt:

Sobald sie sich aber dem Herrn zuwenden, wird die Decke hinweggenommen. 2. Kor 3:16

Sobald wir uns dem Geistlichen zuwenden, dem Inneren, dem Allerheiligsten, wird der Schleier weggenommen. Solange wir es von Aussen versuchen, durch Gesetz, Leistung, aus eigener, natürlicher Kraft, sind wir geistig blind.

Somit lässt uns ein gereinigtes Denken sehen. Und was sehen wir? Wir sehen, dass alles getan ist. Wir sehen einen König und Hohepriester, der sitzt. Sein Werk ist getan. Wir sehen die Herrlichkeit Gottes. Und als diese am Laubhüttenfest bei der Einweihung des Tempels fiel, konnte niemand mehr seinen Werken und Diensten nachgehen. Es herrschte Ruhe.

Wenn alles getan ist, wenn wir im Königreich Gottes sind, wenn wir seinen Willen tun, weil wir seine Gedanken denken, dann können wir aus der Ruhe heraus handeln.

Vor dem Laubhüttenfest war der Tag der Versöhnung. Genauer der Tag der Sühne. Das Wort im Hebräischen heisst: zudecken. Im alten Testament wurden die Sünden zugedeckt, im neuen sind sie vergeben und vergessen. Im neuen Testament sind wir wieder hergestellt. Der Tag der Wiederherstellung.

Nach zwei Tagen will ich sie beleben, und am dritten will ich sie heilen, damit wir vor ihm leben. Hos 6:2

Bevor Jesus im Tempel die Blinden und Lahmen heilte, hat er den Tempel gereinigt. Nicht Sündenvergebung, sondern ein verändertes Denken. Ein gereinigtes Denken. Ein Denken, das nicht mehr verletzen kann. Und Ruhe.

Ein verändertes Denken ist Voraussetzung, um ins verheissene Land zu gelangen. Von „es sind Riesen im Land“, zu „es ist vollbracht“. Von „ist es Dir egal, wenn wir umkommen“, zu „wir gehen ans andere Ufer“. Das verheissene Land ist kein Stück Land. Es ist nicht der Himmel. Es ist eine Person und ein Zustand. Die Person heisst Jesus, der Zustand heisst Ruhe. In ihm.

Und dort hat die Sünde keinen Stachel. Wir sind frei. Dort hat der Tod keinen Sieg, denn er ist besiegt. Doch mehr dazu später.

Es ist noch eine Ruhe vorhanden im Volk Gottes. Belebt durch die Hoffnung dieser Botschaft im Trompetenfest, geheilt durch ein gereinigtes Denken im Tag der Wiederherstellung, können wir im Laubhüttenfest vor ihm leben.

Glaubst Du, dass diese Zeit gekommen ist? Schreib doch einen Kommentar.

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