Mache dich auf, werde licht! denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des HERRN geht auf über dir. Jes 60:1
Vor kurzem habe ich neue, leuchtend gelbe Bettwäsche gekauft. Zusammen mit einem orangen Laken ein wunderbares Farbenspiel in unserem Schlafzimmer. Doch abends – oder besser gesagt nachts – als wir dann ins Bett gingen, war alles schwarz. Nichts leuchtete mehr. Keine Details waren mehr zu erkennen. Warum? Das Licht fehlte.
Als am Morgen dann die Sonne wieder aufging, wurde zuerst alles grau. Erste, grobe Konturen waren auszumachen. Langsam begannen die Farben dann zu leuchten, Kontrast wurde hinzugefügt, Details sichtbar. Schatten aber auch. Ein wunderbares Bild. Je mehr Licht, desto mehr Farbe und Details.
Wenn das Licht aber weiter zunimmt, verschwimmen die Farben und Details, und es entsteht ein helles Leuchten. Wie es eine andere Übersetzung zu Jes 60:1 sagt: Steh auf und strahle.
Wir sind im Moment in der Zeit, in dem das Omer gezählt wird. An Pesach wird damit begonnen, jeden Tag ein Korn in eine Schale zu legen, und wenn das Omer fertig gezählt ist – ja, Du hast es erraten – nach fünfzig Tagen, dann ist Pfingsten. Und als die Zeit erfüllt war.
Das erinnert mich an den Adventskalender in unserer Kultur. Jeden Tag ein Fensterchen öffnen – jeden Tag wissen, Weihnachten ist näher. Die Erwartung wird geschürt. Genauso ist es mit dem Omer.
Nicht umsonst werden im Omer Körnern gezählt. Oberflächlich betrachtet deshalb, weil beide Feste Erntefeste der Frühlings-Weizensorten sind. Aber natürlich geht das tiefer. Wie sagt Jesus? Wenn dieses Korn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein.
Korn bringt Frucht. Glaube bringt Frucht. Das Omer ist ein Bild für unseren Glauben. Wir bauen unseren Glauben durch stetige Saat, und unsere Erwartung steigt.
Es ist, als ob dadurch aber noch etwas anderes geschieht: das Licht geht an. Nicht umsonst hat Gott zuallererst das Licht geschaffen.
Mit jedem Korn, mit jeder Saat, mit jedem Glaubensschritt wird das Licht heller. Wir beginnen zu sehen. Details und Farben werden erkennbar, Schatten sichtbar.
Unser Schlafzimmer war dasselbe in der Nacht wie am Tag. Wir haben nichts hinzugetan, nichts weggenommen. Als Jesus am Kreuz für uns starb, hat er alles für uns getan. Es ist vollbracht. Aber ohne Glauben liegt es im Dunkeln. Sähen wir aber unseren Glauben, wird es Licht. Es wird Licht in uns, und wir beginnen zu sehen.
Wir sehen Farben, die wir nie gesehen haben. Unser Leben wird ein leuchtendes Spiel von allen Farben. Details werden sichtbar. Wir beginnen zu wissen, wofür uns Gott geschaffen hat. Wir sehen seinen Plan, immer deutlicher. Wir sehen auch Schatten, und arbeiten daran. Es ist bereits getan – und wir entscheiden uns, daran zu glauben und unser Denken zu verändern. Das führt dazu, dass wir uns anders verhalten, und die Schatten verschwinden. Das Licht wird heller.
Gibt es einen Zeitpunkt, wo wir aufhören? In der Photographie gibt es die perfekte Beleuchtung. Kein Schattenwurf, aber auch keine Lichtreflektionen. Hoher Kontrast, satte Farben, klare Details. Oder doch eher etwas überbelichtet, um mit den Effekten zu spielen?
Sehen wir Jesus auf dem Berg der Verklärung, wird uns klar: es gibt kein Ende für diesen Prozess. Er begann zu strahlen, so sehr, dass auch seine Kleider leuchteten.
Der Prozess beginnt in unserem Innern. Das Licht geht an in uns, unsere Sorgen, Nöte, Ängste werden ins richtige Licht gerückt und verblassen. Unsere Fehler und Sünden – die Schatten – werden entfernt. Besser gesagt: es wird klar, dass sie bereits weg sind. Seit dem Kreuz. Doch da muss es nicht aufhören. Das Licht bricht hervor, es bricht heraus. Menschen fragen sich, was mit uns geschehen ist – wir sind so anders. Wir leuchten. Und manche nennen uns überbelichtet.
Und in dieser Zeit wird dies auf besondere Weise geschehen. Das Laubhüttenfest, die Manifestation der Söhne Gottes, Gott mitten unter uns.
Und die Stadt bedarf keiner Sonne noch des Mondes, daß sie scheinen; denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie, und ihre Leuchte ist das Lamm. Off 21:23
Zuerst wird dies für seinen Leib geschehen. Wie Jesus in der Verklärung wird das Licht aus uns hervorbrechen. Dann geht es weiter und das Licht, die Herrlichkeit Gottes wird bis in den letzten Winkel dieser Erde strahlen. Es ist vollbracht.
Glaubst Du das? Baue doch durch einen Kommentar den Glauben eines anderen.