Die Offenbarung – mein Lebensplan

Lesedauer 4 Minuten

Dies ist eine Offenbarung von Jesus Christus. Off 1:1

Jedes Buch der Bibel, jeder einzelne Text kann auf verschiedenen Ebenen ausgelegt werden. Wörtlich, allegorisch, moralisch und als Offenbarung. Beschrieben habe ich dies z.B. hier.

Zusätzlich spricht der Text historisch, persönlich, prophetisch und heilsgeschichtlich. Also: was war, was ist und was sein wird für den Einzelnen und die Gemeinde als Ganzes.

Im Folgenden wage ich einen Blick auf die Offenbarung, das letzte Buch der Bibel. Heute möchte ich mich auf die persönliche Ebene beschränken. Ich werde nichts aussagen über die heils- oder weltgeschichtliche Aussage des Buches – obwohl ich glaube, dass sich aus der Betrachtung einiges ableiten lässt. Das überlasse ich aber dem Leser.

Wenn ich also die Offenbarung als Fahrplan, als Muster für mein Leben betrachte – ich mache es persönlich, damit sich niemand angegriffen fühlen muss -, dann erkenne ich im Wesentlichen vier Abschnitte im Buch: Einleitung – Leben im Vorhof – im Heiligtum – im Allerheiligsten.

Sendschreiben

In den Sendschreiben spricht Jesus mit den Gemeinden. Die Probleme, die er mit jeder Gemeinde anspricht, sind genau die Fallen, in die ich tappen kann. Die erste Liebe zu verlieren, lau zu werden, aber auch mich und meine geistliche Position falsch einzuschätzen. Es gibt Zeiten, in denen ich mich zu klein sehe – Wurmtheologie: ich bin nichts, nur ein Sünder, dem vergeben wurde. Andererseits besteht die Gefahr, dass ich mich als reich sehe, aber arm bin, als reich an Erkenntnis, aber blind und religiös bin.

Andererseits mache ich auch Dinge richtig. Ich erkenne falsche Propheten, entlarve Scharlatane, überwinde, stehe in herausfordernden Situationen fest im Glauben.

Ich erhalte hier Korrektur, Ermutigung, wunderbare Versprechen.

Zusätzlich wird mir gezeigt, wie ich aus dem alten Bund in den neuen übertrete. Von unter dem Gesetz zur Freiheit im Geist.

Passah

Im nächsten Abschnitt findet sich Johannes, finde ich mich im Himmel. Der Übergang vom alten in den neuen Bund ist formal vollzogen – ich habe die Tat Jesu am Kreuz akzeptiert. Man könnte sagen, dass ich in den Vorhof des Tempels eingezogen bin.

Dies wurde ermöglicht durch das Lamm, das geschlachtet wurde. Dieses Lamm hat mir im Meer aus Glas mich selber aufgezeigt.

Dieses Meer wurde im Tempel durch das Wasserbecken symbolisiert, welches auch Meer genannt wurde. Es war aus den Spiegeln der Frauen gemacht worden. Wenn sich die Priester darin wuschen, war das Wasser mit Blut durchmischt, dem Blut des Opfers.

Genauso zeigt uns Jesus uns selber durch das Blut seines Opfers auf dem Altar des neuen Testaments, dem Kreuz.

Ich erhalte ein Bild davon, wie Gott mich sieht. Mein Problem: ich glaube es nicht.

Zeit für den nächsten Schritt.

Pfingsten

In Pfingsten wird das Gesetzt, dass ich bisher als Regeln und Gebote äusserlich lebte, auf mein Herz geschrieben.

Die Feinde, die ich bekämpfe, sind Gedankengänge, Denkmuster aus der Vergangenheit, die das Bild, das ich von mir selber, Gott und der Welt habe, trüben. Wie heisst es? Verändert Euer Denken.

Diese Denkmuster werden von den sieben Siegeln symbolisiert:

  • Denke ich vom Sieg als eigenem Erfolg, oder als das, was Jesus errungen hat und an dem ich in Christus Anteil habe?
  • Finde ich Frieden trotz Umständen, oder führe ich Krieg mit meinem Schicksal?
  • Liegt meine Versorgung in Geld, Waren, Arbeit, oder vertraue ich auf Öl und Wein – also den Geist Gottes?
  • Bin ich davon überzeugt, dass in Gott Leben und Heilung liegt, oder blicke ich auf Tod, Krankheit und Mangel, welche ich in der Welt sehe?
  • Sehe ich mich als Opfer oder als Überwinder? Suche ich Rache oder die Belohnung?
  • Bin ich weiterhin im alten Bund – symbolisiert durch Sonne, Mond und Sterne, wie im Traum Josefs – oder im Neuen? Sonne, Mond und Sterne wurden erst nach dem Licht geschaffen, sind also Abglanz des eigentlichen Lichts. Sie verblassen im Licht Gottes. Genauso, wie der natürliche Raum für mich an Bedeutung abnimmt zugunsten des Reiches Gottes.
  • Erstaunt über diese neuen Erkenntnisse, brauche ich eine Pause. Erneut überdenke ich meine Erkenntnis, mein Denken.

Ich bin bereit für den nächsten Schritt.

Trompetenfest

Im Trompetenfest werde ich gerufen. Mein neues Ich, die neue Kreatur wird hervorgerufen, die alte Natur aus meinem Denken gelöscht. Die sieben Trompeten:

  • Hagel zerstört Lügen (Jes 28:17), Feuer reinigt (Mat 3:12), Blut ist Rettung. Die alte Natur, das Fleisch, ist wie Gras (1Pe 1:14), während ich gepflanzt bin am Fluss (Ps 1:3). Die Regierung der alten Natur wird gebrochen durch Hagel, Feuer und Blut.
  • Das Meer ist ein Bild für den Menschen, der zweifelt (Ja 1:6). Der Fels Jesus stürzt hinein, und ein Drittel kehrt von ihren Zweifeln ab. Nicht ein numerisches Drittel, sondern diejenigen, die den dritten Schritt wagen: Bekehrung (Passah), Geisttaufe (Pfingsten), Sohn Gottes (Laubhüttenfest).
  • Bitterkeit ist die Auswirkung von Sünde (1Mo 29:17), und Jesus reisst diese Wurzel aus.
  • Wie bereits gesehen, stehen Sonne, Mond und Sterne in Josefs Traum für den Alten Bund. Die Auswirkungen des Alten Bundes kommen in uns zu einem Ende. Keine Gesetzlichkeit mehr.
  • In den fünf Monaten zwischen Pfingsten und Laubhüttenfest versuchen wir zu sterben – aus eigener Kraft. In der Erkenntnis der Pfingsten muss ich abnehmen, er aber zunehmen. Im Laubhüttenfest erkennen wir, dass wir bereits in ihm gestorben sind. Es ist vollbracht.
  • Die Überreste meines religiös festgefahrenen Denkens wurden getötet – ich bin frei.
  • Jetzt ist Jesus wirklich König in meinem Leben.

Bereit für den nächsten Schritt.

Versöhnungstag

Was angekündigt, begonnen wurde im Trompetenfest, wird im Versöhnungstag abgeschlossen. Die alte Natur ist tot, und ich glaube es. Mein Denken ist verändert.

Die weltlichen und dämonischen Philosophien sind ausgerottet.

Ein Sohn Gottes ist durchgebrochen.

All dies geschah am Kreuz. Jesus hat es uns gesagt: Es ist vollbracht. Doch jetzt glaube ich es.

Laubhüttenfest

Die neue Natur, das neue Jerusalem. Und Gott lebt mitten unter uns, und ich brauche keine andere Lichtquelle mehr als ihn.

Eine Reise vom Vorhof durchs Heiligtum ins Allerheiligste. Von Passah über Pfingsten zum Laubhüttenfest. Von Kind zum Jüngling zum reifen Sohn und Vater.

Der Plan für mein Leben.

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