Dein Reich komme bald. Dein Wille erfülle sich hier auf der Erde genauso wie im Himmel. Mat 6:10
Das Alte Testament ist ein Schatten des Neuen. Was heisst das?
Was im Neuen Testament im Übernatürlichen, im Geist erlebt wird und geschieht, wurde im Alten Testament im Natürlichen demonstriert. Beispiele gefällig?
Denken wir einfach an die Hiwiter, Jebusiter, Hettiter und alle anderen -iter, welche die Israeliten zu bekämpfen hatten. Heute, so sagt uns Paulus, kämpfen wir nicht mehr gegen Fleisch und Blut, sondern gegen gefallene Fürsten und Mächte.
Der Tempel im Alten Testament ist ein Gebäude, zuerst als Zelt erbaut, dann drei mal als Gebäude aus Stein. Heute sind wir die lebendigen Steine, welche den Tempel ausmachen. Wisst Ihr den nicht, dass wir der Tempel sind?
Als Gott die Erde schuf, schuf er einen Garten, in den er den Menschen setzte. Dieser Garten lag in Eden, und ein Fluss floss von Eden durch den Garten in die Welt. Eden ist das Portal, durch welches der Himmel in die Erde hineinreicht. So bedeutet der hebräische Begriff gan eden oder das sumerische Gegenstück guan eden Garten Eden, wörtlich aber „Rand der himmlischen (fruchtbaren) Steppe“. Der Garten ist dieser Rand, der natürliche Teil, der irdische Teil von Eden.
Der Fluss entsprang am Thron Gottes, wie wir in Hesekiel 47 und Offenbarung 22 sehen können. Dieser Fluss führte Versorgung und Heilung mit sich, wie wir in den drei Schriftstellen lesen. Sie sprechen von Gold und Erz und Edelsteinen, Früchten und Blättern der Heilung. Wo immer der Fluss hinkommt, entsteht Leben.
Wenn dieser Garten, dieser Fluss im Alten Testament also ein Bild für die neue Schöpfung im neuen Bund sein soll, wie können wir das verstehen?
Als Adam und Eva durch Ungehorsam fielen, wurde der Garten verschlossen. Der Fluss hörte auf und verschwand, konnte von Hesekiel nur als Prophetie gesehen werden. Als aber Jesus am Kreuz starb und seine Seite durchbohrt wurde, floss Blut und Wasser heraus. Vergebung und Heiliger Geist. Und der Fluss begann wiederum zu fliessen. Jesus hat es bereits gesagt:
Wer an mich glaubt, wie die Schrift sagt, aus dessen Innersten wird lebendiges Wasser fliessen. Joh 7:38
Als Maria Magdalena am Morgen nach Ostern zum Grab kam, dachte sie, Jesus sei der Gärtner. Und so falsch lag sie nicht. Jesus war nämlich gekommen, um den Friedhof, zu dem die Erde nach dem Fall wurde – zum ersten Mal gab es ja die Möglichkeit zu sterben -, wieder in einen Garten zu verwandeln.
In der Sonntagsschule wurde ich gefragt, wo Jesus sei. Meine Antwort: im Himmel. Auf Nachfrage: in meinem Herzen. Also, wenn Jesus im Himmel ist, und in meinem Herzen, dann ist das einfach zu erklären: ein Stück Himmel ist in meinem Herzen.
Jesus ist gekommen, um den Garten wieder herzustellen, ein Stück Himmel ist in meinem Herzen, ein Fluss lebendigen Wassers fliesst aus mir. Scheint, als ob sich der Garten in meinem Herzen befindet, als Tor zwischen dem Übernatürlichen und dem Natürlichen, zwischen Himmel und Erde.
Somit ist es an mir, diesen Garten zu pflegen. Wie Adam und Eva habe ich den Auftrag, mich zu vermehren und die Erde untertan zu machen. Den Garten wachsen zu lassen, bis er die ganze Erde einnimmt. Insofern ist es unsere Aufgabe als Gottes Kinder, das Königreich auf Erden zu etablieren.
Dazu schaue ich nicht mehr so sehr nach aussen – schliesslich lebe ich im neuen Bund. Zeitungen, Fernsehen, Internet bestimmen meine Zukunft nicht. Es geht auch nicht mehr so sehr darum, da draussen etwas zu tun – nicht durch Werke, sondern durch Glauben – sondern zuerst einmal nach innen zu schauen. Ich pflege den Garten, lasse ihn wachsen, bis er mich ganz durchdringt und erfüllt. Bis meine Seele, mein Denken, mein Körper dem Willen Gottes Untertan sind. Gleichzeitig lasse ich den Fluss aus mir fliessen, was er mit wachsender Kraft auch tun wird. Und das wird Leben bringen, wo immer er hin fliesst.
Und wie mache ich das?
Ich spreche Wort Gottes über mir aus. Denn mir selber glaube ich noch am meisten. Ich gehe in die Gemeinde und höre der Predigt zu.
Und doch kommt der Glaube durch das Hören dieser Botschaft, die Botschaft aber kommt von Christus. Röm 10:17
Und ich lasse den Worten Taten folgen. Nicht Taten, um etwas zu erkaufen, sondern Taten, um die Welt zu verändern – als ein Liebesdienst an Jesus und meinen Mitmenschen.
Aber es reicht nicht, nur auf die Botschaft zu hören – ihr müsst auch danach handeln! Sonst betrügt ihr euch nur selbst. Jak 1:22
Und natürlich lese ich die Bibel und bete. Ich baue den Schatz an Wahrheit in mir auf, der mein Denken verändert, meine Emotionen lenkt, und mein Tun bestimmt.
Ihr werdet nicht durch das unrein, was ihr esst; ihr werdet unrein durch das, was ihr sagt und tut. Mat 15:11
Darum wurden die Lippen von Jesaja gereinigt, als er im Himmel war. Darum wurden die Lippen von Zacharias verschlossen vor der Geburt des Johannes.
Unsere Aufgabe?
Durch unsere Worte, unsere Taten, unseren Lebensstil das Königreich auf Erden etablieren. Beginnend mit uns selbst. Und durch unser Beispiel mit anderen. Den Garten bauen. Die himmlischen Standards auf Erden einführen.
Bist Du dabei?