Die Grundlagen

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Mittlerweile hättet ihr Professoren sein sollen, die in der Lage sind, den Rest der Welt zu lehren, aber ihr kämpft immer noch mit dem ABC der Sprache Gottes in Christus. Der Unterschied zwischen dem prophetischen Schattenbild und dem Realen ist wie Milch und Fleisch in deiner Ernährung. Du kannst nicht für den Rest deines Lebens von Babynahrung leben.

Hebr 5:12 MIR

Ich möchte in den nächsten Tagen eine Reihe von Artikeln schreiben, die uns tiefer in die Geheimnisse Christi einführen sollen.

In den letzten Jahren war überall von Veränderung die Rede, und man kann es sich jetzt enorm leicht machen, nach draussen zeigen auf die durch CoViD-19 stillgelegte Welt, und sagen: Dies ist das.

Mit dem einzigen Unterschied, dass Petrus Recht hatte, als er diese Worte sagte.

Die äussere Welt ist jedoch nur ein Abglanz dessen, was überhaupt abgeht. Wie sagte Jesus: das Königreich könnt ihr nicht beobachten und sagen: da ist es, oder, dort ist’s. Das Königreich ist in euch.

Die äussere Welt ist ein Teil des prophetischen Schattenbildes. Das aber sagt die Bibel darüber:

So schwierig es auch erscheinen mag, ihr solltet euch von eurer gefühlsbetonten Verbundenheit mit der „Vorschattungs-Lehre“ des Messias trennen, die uns wie ein Schiff über den Ozean des prophetischen Zeitalters in die Vollständigkeit der erfüllten Verheissung tragen sollte. Es ist grundlegend, dass ein Bewusstseinswandel darin stattfindet, dass wir Gott nicht mehr durch unser Verhalten beeindrucken müssen, sondern erkennen dürfen, dass Gott treu ist. Es gibt kein Leben im alten System mehr. Es ist tot und verschwunden: Ihr müsst weitergehen.

Hebr 6:1 MIR

Der Schreiber des Hebräerbriefes geht weiter und nennt diese Schattenbilder. Die Umkehr von den toten Werken zum Glauben an Gottes Treue, die Lehre vom Taufen, vom Händeauflegen, von der Auferstehung der Toten und vom ewigen Gericht.

Was meint der Schreiber hier? Eigentlich zählt er ja die Glaubensinhalte auf, die uns so wichtig sind:

Die Umkehr von toten Werken, das heisst doch Busse und Glauben an Gott.

Die Taufe als Sinnbild der Reinigung und Heilung, des Sterbens mit Jesus, des Abnehmens, damit er zunehmen kann.

Die Handauflegung zur Heilung und zur Autorität.

Und unsere Lieblinge: unser Sieg in der Auferstehung, und die Vernichtung alles Bösen im ewigen Gericht.

Oder anders gesagt:

Die Busse, die zur Errettung führt und uns ermöglicht, ein heiliges, reines Leben zu seiner Ehre zu führen, geheilt und mit Autorität, verliehen durch solche, die uns vorangehen, und dem Versprechen des Ewigen Lebens im Kontrast zur ewigen Verdammnis.

Grundsätzlich beschreibe ich hier die Grundlagen unseres Glaubens.

Und doch nennt sie der Schreiber nur Schattenbilder, Milch, etwas für Anfänger.

Schattenbilder verweisen auf das Echte. Erinnern wir uns an Mose, der die Stiftshütte am Echten modellierte, das er auf dem Berg gesehen hat.

Worauf aber beruht den diese Ansicht des Glaubens? Sind es nicht 1. Mose 1-3, welche die Grundlage dafür legen? Würde es helfen, diese Kapitel neu zu untersuchen, um von den Schattenbildern auf das Echte schliessen zu können?

Was leiten wir, sehr konzentriert dargestellt, denn von diesen drei Kapiteln ab? Die nächsten Artikel sollen eine mögliche Auslegung, ein Gedankenspiel darstellen, uns Gott noch einmal neu zu nähern.

Alles wurde perfekt geschaffen, bis der Mensch es verbockte. Danach schenkte Gott uns das Gesetz, um uns zu zeigen, dass wir es nicht schaffen, um uns dann in Jesus die Kraft zu geben, es doch zu können. So streben wir nach einem geheiligten Leben, um den Anfangszustand wieder herzustellen.

Ausser unsere Interpretation von 1. Mose 1-3 ist verkürzt oder zu einfach. Dann lässt sich diese Theologie nicht mehr halten.

Ich habe in der Vergangenheit die Schöpfungsgeschichte als Bewusstwerdung des Menschen und als persönliches Erlebnis interpretiert, und möchte eine weitere Interpretation hinzufügen. Jede Geschichte in der Bibel hat die unterschiedlichsten Schichten und spricht zu Menschen in verschiedenen Lebenssituationen auf die verschiedensten Arten.

Gerade darum haben Gott und auch Jesus die Form der Geschichtenerzählung gewählt. Listen, Regeln, Gesetze sind im Vergleich dazu starr und erziehen uns zu Robotern. Geschichten treffen uns ins Herz, auf unterschiedlichste Art und Weise, und halten über Raum und Zeit.

In den nächsten Tagen werde ich die ersten Verse und Kapitel der Bibel neu interpretieren. Doch so neu ist das gar nicht, gehen die Auslegungen doch auf uralte jüdische Interpretationen zurück.

Ich werde anhand der Geschichte vom verlorenen Sohn aufzeigen, dass Gott ein anderes Menschenbild hat, als wir denken, und gar nichts von uns verlangt.

Hier ein paar Grundlagen, welche helfen werden, das Folgende zu verstehen.

Das Hebräisch der Bibel ist eine sehr urtümliche, konkrete Sprache aus dem Zeitalter von Stämmen und Familienverbünden mit einem rudimentären, magischen Verständnis für die Welt.

Konkret bedeutet in diesem Zusammenhang, dass es keine kategorischen Wörter gab wie zum Beispiel Pflanzen. Eine solche Kategorie wurde durch Aufzählung einzelner Vertreter erreicht. Auch gab es keine abstrakten Begriffe wie Liebe oder Gefühl.

Doch gab es ein Prinzip: die konkreten Begriffe waren wie die Äste eines Baumes, die man sehen kann, verwiesen aber gleichzeitig auf die Wurzeln, die abstrakten Begriffe, die man nicht sehen kann. Worte waren oft auch mehrdeutig und kamen meist von einer Tätigkeit her.

Ein Beispiel: das Wort für Baum hiess auch die Augen schliessen, was wiederum auf Blindheit und Tod hinwies.

Warum war das so? Weil die orientalischen Völker Blocklogik anwenden. In der Blocklogik ergeben sich Begriffsfelder, die ein Bild malen, im Unterschied zu unserer Logik, welche einen schrittweisen Prozess beschreibt.

Ein Beispiel: Wir beschreiben den Ablauf eines Tages als zeitliche Folge: Aufstehen, Morgenessen, Zeitung lesen, Emails lesen, Mittagessen, Berichte lesen, Abendessen, Schlafen gehen.

Ein Israelit würde sagen: Aufstehen, Schlafen gehen. Morgen-, Mittag-, Abendessen. Zeitung, Emails, Berichte lesen.

Auch sieht ein Jude die Welt als vereinfacht vier Welten: Idee, Konzept, Plan, Bau.

Und er legt die Bibel auf verschiedenen Ebenen aus: Pardes, das Paradies, ist ein Hinweis auf vier Ebenen: Pschat, Remes, Drasch, und Sod. Wörtlich, Allegorie, Interpretation, Geheimnis.

Es geht beim Auslegen der Schrift also darum, von der wörtlichen Auslegung (heute oft noch die einzig Erlaubte) zum versteckten Sinn zu kommen, vom Konkreten über Bild und Gedanken zur grundlegenden Idee Gottes.

Dies geschieht durch die Anwendung von Blocklogik und nicht der westlich-griechischen Logik, die wir so gewohnt sind.

Wir werden das in unserem ersten Beispiel morgen drastisch sehen: die Schöpfungsgeschichte ist keine konkrete zeitliche Abfolge der Erschaffung materieller Dinge und Wesen.

Was sie ist, dazu morgen.

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