Laubhüttenfest

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Und der Herr redete zu Mose und sprach: Rede zu den Kindern Israels und sprich: Am fünfzehnten Tag dieses siebten Monats soll dem Herrn das Laubhüttenfest gefeiert werden, sieben Tage lang. 3Mo 23:33-34

In dieser Zeit, ja heute beginnt das Laubhüttenfest. Es zeichnet sich dadurch aus, dass Israeliten in der ganzen Welt für eine Woche in Hütten wohnen, um sich daran zu erinnern, dass sie in der Wüste nach ihrer Errettung aus Ägypten in vergänglichen Unterkünften gehaust haben. Noch mehr aber, dass sie unter dem Baldachin Gottes, der Wolken- und Feuersäule gelebt haben.

Gott mitten unter den Menschen.

Die Bibel bescheint das Fest in 3Mo 23:33-44, 4Mo 29:12-39 und 5Mo 16:13-17.

Ich möchte einige Aspekte dieses Festes zusammentragen für unsere Zeit heute.

In 3Mo 23 gibt es einen ganzen Katalog von Festen. Sieben an der Zahl. Beginnend mit Passah, Fest der ungesäuerten Brote, Erstlingsfrucht über das Wochenfest zu Trompetenfest, Versöhnungstag und Laubhüttenfest. Drei davon erfordern die Anwesenheit beim Tempel (2Mo23:14-17): das Fest der ungesäuerten Brote, das Wochenfest oder Pfingsten mit der Erstlingsgabe und das Laubhüttenfest am Ende des Jahres mit dem Ertrag der Ernte.

Das siebte Fest, das dritte, das Anwesenheit verlangt im Tempel. Sieben steht für Reife, Vollkommenheit, Fülle. Drei für die Dreieinigkeit Gottes.

Das Laubhüttenfest steht für einen Abschluss. Es bringt das Festjahr Gottes zur Fülle. Es ist am Ende der Ernte für ein Jahr, jetzt ruht der Boden. Es ist der Höhepunkt. Es ist auch das teuerste Fest. Die Dankbarkeit wird Gott überschwänglich mitgeteilt durch grosse Opfer. Und es ist ein Versprechen für die Zukunft. Wer am Laubhüttenfest in Jerusalem ist, über dessen Land wird es im nächsten Jahr regnen (Sach 14:18-19) – eine neue Ernte.

Doch wenn wir weitergehen in die prophetische Bedeutung des Festes, wird uns seine Bedeutung für die heutige Zeit erst klar.

Wir alle kennen die Bedeutung und erste Erfüllung der Feste. Das Passahfest als Erinnerung an die Errettung aus Israel, das Wochenfest als die Dankbarkeit für die erste Ernte und die Gabe des Gesetzes, das Laubhüttenfest als Dankbarkeit für ein gutes Jahr und die Rettung durch die Wüste.

Als Christen wissen wir auch, dass alle diese Feste nur ein Schatten, eine Prophetie auf den Neuen Bund und auf Jesus hin sind.

Niemand soll euch also Vorhaltungen machen wegen dem, was ihr esst oder trinkt oder was ihr an den Festen, am Neumondstag oder am Sabbat tut. Das ist doch alles nur ein Abbild und ein Schatten der Dinge, die Gott angekündigt hatte und die in Christus Wirklichkeit geworden sind.

Kol 2:16-17

Passah steht für Jesu Tot und unsere Rettung von der Sünde. Pfingsten steht für den Heiligen Geist, das Gesetz geschrieben in unsere Herzen. Und das Laubhüttenfest?

Passah und Pfingsten stehen im Alten Bund ganz am Anfang der Geschichte, am Anfang des Jahres.  Doch das Laubhüttenfest am Ende. Am Ende des alten Bundes steht die Geburt Jesu. Gott wird Mensch, wohnt mitten unter uns. Eine offene Klammer wird geschlossen, ein Bund neigt sich einem Ende zu, eine Saison, ein Zeitabschnitt wird vollendet. Die Erfüllung im Neuen Bund aber steht noch aus.

Interessant ist, dass im Alten Bund die Feste natürliche Ereignisse umschreiben: Rettung aus Ägypten und der Wüste, Versorgung, Jesus wird Mensch. Im neuen Bund allerdings sind die ersten beiden Feste geistlich erfüllt worden: Wiederherstellung unseres Verhältnisses zu Gott und Rettung aus der Sünde, das Gesetz des Herzens durch den Heiligen Geist. Die Erfüllung des Laubhüttenfests wird ebenso geistlicher Natur sein: Gott wohnt in den Menschen. Was mit der Erstlingsfrucht des Wochenfestes, der Gabe des Heiligen Geistes an Pfingsten begonnen hat, wird zur Fülle gelangen: Söhne Gottes mit der Fülle des Geistes. Die Ernte wird eingefahren in der Gemeinde.

Doch dies ist auch der Beginn einer neuen Zeit. Des Endspiels. Die Hingabe der Söhne Gottes als neues Passah – nicht zur Sündenvergebung, sondern als Vorbild für andere, bereitet die Rückkehr Jesu vor. Er wiederum bereitet den Weg für den Vater, definitiv Wohnung zu nehmen unter den Menschen.

Unsere Aufgabe: Zur Fülle gelangen, reif werden, aufwachsen. Es kann, soll, muss uns klar werden, dass Gott mitten in uns wohnt. Jesus hat am Kreuz viele Wohnungen bereitet für Gott – mein Gott hat viele Wohnungen – Dich und mich. Mit Gott in uns, wer kann gegen uns sein? Sollte meinem Gott irgend etwas unmöglich sein? Worauf wartest Du? Ich bin gespannt auf Eure Kommentare.

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